FINMA Risikomonitor 2025: Die zentralen Risiken und was sie für Finanzinstitute jetzt bedeuten

Der FINMA Risikomonitor 2025 zeichnet ein klares Bild: Die Risikolandschaft für den Schweizer Finanzplatz wird nicht einfacher, sondern komplexer, verzahnter und anspruchsvoller. Neben klassischen Finanzrisiken rücken zunehmend operationelle, technologische und regulatorische Risiken ins Zentrum der Aufsicht. Für Banken, Fondsleitungen, Verwalter von Kollektivvermögen und Vermögensverwalter ist der Risikomonitor damit weit mehr als ein Stimmungsbarometer. Er ist ein strategischer Wegweiser, worauf sich Aufsicht, Prüfungen und regulatorische Erwartungen in den kommenden Jahren konzentrieren werden.

1. FINMA Risikomonitor 2025: Die 9 Risikofelder im Detail
  1. Immobilien und Hypothekarrisiken
    Die Entwicklungen am Immobilienmarkt bleiben ein zentrales Thema. Bewertungsrisiken, steigende Finanzierungskosten und mögliche Preiskorrekturen stellen erhöhte Anforderungen an Kreditvergabe, Risikomodelle und Kapitalunterlegung.
  2. Kreditrisiken ausserhalb des Hypothekargeschäfts
    Auch klassische Unternehmenskredite stehen stärker unter Beobachtung. Konjunkturelle Unsicherheiten und geopolitische Spannungen können die Bonität von Schuldnern rasch verändern.
  3. 3. Marktpreis und Credit Spread Risiken
    Volatile Zinsmärkte und sich ausweitende Spreads bergen erhebliche Risiken für Anleihenportfolios, strukturierte Produkte und Finanzierungen.
  4. Liquiditaets- und Refinanzierungsrisiken
    FINMA betont die Bedeutung robuster Liquiditaetssteuerung. Institute muessen jederzeit in der Lage sein, auch unter Stressbedingungen ihren Verpflichtungen nachzukommen.
  5. Geldwaescherei Risiken (AML)
    AML bleibt ein dauerhaftes Schwerpunktthema. Die Erwartungen an Überwachungssysteme, Transaktionsmonitoring, KYC Prozesse und Dokumentation steigen weiter.
  6. Sanktionsrisiken und Compliance
    Internationale Sanktionen und geopolitische Konflikte erhoehen das Risiko unbeabsichtigter Verstosse erheblich. Institute muessen ihre Screening Prozesse laufend aktualisieren und scharf halten.
  7. Outsourcing und Drittparteirisiken
    Die zunehmende Auslagerung von IT, Administration, Portfolio Management oder Compliance führt zu Abhängigkeiten, die aus Sicht der Aufsicht eng zu steuern sind.
  8. Cyberrisiken
    Cyberangriffe nehmen weiter zu, sowohl in ihrer Häufigkeit als auch in ihrer Professionalitaet. Angriffe auf Dienstleister werden dabei zunehmend zum systemischen Risiko.
  9. IKT- und Technologierisiken
    Veraltete Systeme, komplexe IT-Landschaften und Cloud Abhängigkeiten bergen erhebliche operationelle Risiken. FINMA erwartet belastbare Sicherheits, Backup und Notfallkonzepte.
2. Klare Botschaft der FINMA: Governance und Umsetzung stehen im Fokus

Der Risikomonitor zeigt deutlich; Die Aufsicht schaut weniger auf einzelne theoretische Regelwerke, sondern immer stärker auf die konkrete Umsetzung im Alltag:

  • Funktionierende Governance Strukturen
  • Klare Verantwortlichkeiten in Verwaltungsrat und Geschaeftsleitung
  • Nachvollziehbare Risikoinventare
  • Saubere Outsourcing Strukturen
  • Wirksame Kontrollen und Dokumentation

Nicht das Vorhandensein von Konzepten ist entscheidend, sondern deren tatsaechliche Wirksamkeit.

3. Was das jetzt konkret für Finanzistitute bedeutet

Aus dem Risikomonitor lassen sich klare Handlungsfelder ableiten:

  • Kredit-, Markt- und Liquiditätsrisiken müssen regelmässig stresstgetestet und realistisch bewertet werden.
  • Outsourcing-Modelle sind nicht nur vertraglich sauber, sondern auch organisatorisch aktiv zu steuern.
  • AML- und Sanktionsprozesse müssen technisch, organisatorisch und personell belastbar sein.
  • IT-Sicherheit, Cyber-Resilienz und Notfallplanung gehören ins Zentrum der Unternehmenssteuerung.
  • Governance ist kein Formalthema mehr, sondern ein zentrales Aufsichtskriterium.
4. Velaw-Einschätzung: Von Compliance zu Resilienz

Aus unserer Sicht markiert der FINMA Risikomonitor 2025 einen weiteren Shift von formaler Compliance hin zu echter operativer Resilienz. Institute müssen nicht nur Regeln kennen, sondern nachweislich in der Lage sein, Risiken aktiv zu steuern. Besonders kritisch sehen wir derzeit:

  • die steigenden Anforderungen an die Steuerung externer Technologie- und Servicepartner;
  • die steigenden Erwartungen an AML- und Sanktionsprozesse;
  • die zunehmende Verflechtung von Finanz-, Technologie- und Reputationsrisiken;
  • gerade hier entstehen in der Praxis die grössten regulatorischen Spannungsfelder.
5. So unterstützt velaw Sie beim Risikomanagement

Die Velaw AG begleitet ihre Knden bei genau diesen Fragestellungen, insbesondere bei:

  • der rechtlichen Einordnung der FINMA-Risikothemen im bestehenden oder geplanten Geschäftsmodell,
  • der Überprüfung von Governance, Organisation und Verantwortlichkeiten,
  • der Strukturierung und Absicherung von Outsourcing-Modellen,
  • der Begleitung von Aufsichtsinteraktionen, Prüfungen und Bewilligungsverfahren,
  • der praxisnahen Umsetzung regulatorischer Anforderungen in Prozesse und Dokumentation.

Unser Ansatz ist klar auf Umsetzbarkeit, Augenmass und Stabilität im operativen Betrieb ausgerichtet.

6. Fazit: FINMA Risikomonitor als strategisches Arbeitsinstrument

Der FINMA Risikomonitor 2025 ist kein Warnsignal für die Zukunft, sondern ein Arbeitsinstrument für die Gegenwart. Er zeigt, wo die Aufsicht Risiken sieht und wo Institute ihre Strukturen, Prozesse und Kontrollen kritisch hinterfragen sollten.

Wer diese Signale jetzt aktiv aufgreift, schafft nicht nur regulatorische Sicherheit, sondern auch Vertrauen, Stabilität und Zukunftsfähigkeit.

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